Und wie wichtig sie sind, merken wir oft erst, wenn wir zu einer gezwungen werden. Meine Pause hier auf dem Blog war zum Glück weniger erzwungen, als eine freie Entscheidung. Das ist nun auch das tolle an Dingen, auf die wir nicht für den Lebensunterhalt angewiesen sind und genau deswegen sind es eben diese Dinge, die uns besonders viel Freude bereiten.
Wie das Leben so spielt
Wir warten oft auf diese ruhige Phase, diese Phase, in der einfach nichts geschieht - zumindest nichts negatives. Doch so spielt das Leben nicht. Es gibt so viele Komponenten, die außerhalb unserer Handlungsfähigkeiten einen Einfluss nehmen. Das Leben ist nicht monoton und gleichbleibend und je eher wir das annehmen können, desto eher finden wir Frieden mit all den Dingen, die eben geschehen. Das heißt nicht, dass wir nicht mehr enttäuscht sein dürfen, wenn uns das Leben einen Strich durch die Rechnung macht oder nicht mehr trauern sollen, wenn wir Verluste erleiden. Aber das Annehmen, dessen, dass das Leben eben so spielt, lässt uns nicht allzu sehr verbittern, verzweifeln und alles in Frage stellen.
Doch auch wenn es keine Schicksalsschläge sind, die uns aus der Bahn werfen, so sind es doch häufig die alltäglichen Herausforderungen, Anforderungen und Erwartungen, die uns eine Pause herbeiwünschen lassen. Es hilft uns allerdings nicht weiter, auf diese Pause zu warten - sie wird nicht kommen und wenn dann sind wir nicht bereit dafür, weil wir doch so viel zu tun haben und keine Zeit haben dem Körper die Ruhe zu gönnen, die die Seele so laut einfordert.
Selbst aktiv werden
Ehe es dazu kommt, dass unser Körper oder auch direkt die Psyche uns in die Knie zwingen, müssen wir lernen selbst aktiv zu werden. Wir sind für uns selbst in der Verantwortung Pausen und Freiräume zu schaffen, dort wo es möglich ist und auf die Weise, wie wir am besten daraus zehren können.
Pausen helfen uns, dem Leben und uns selbst liebevoller und freudvoller begegnen zu können. Sie helfen uns, wieder mehr aus uns selbst schöpfen zu können und das vor allem im Kreativen.
Nimm keine Auszeit - mach Pause
Bewusst habe ich den Begriff Pause und nicht Auszeit gewählt. Denn mit Auszeit verbinden wir oft etwas Großes, einen Urlaub, eine (beinahe) Flucht vorm Alltag oder auch ein "alles Stehen und Liegen lassen und einfach abhauen"-Gefühl. Oftmals passiert es uns dann nach eben diesen Auszeiten, dass wir zurück im Alltag nur noch gestresster und empfindlicher oder sogar noch leerer sind als zuvor.
Eine Pause hingegen bedeutet eben nur das - einfach kurz den Pausenknopf zu drücken. Ein kleiner Moment im Alltag ohne diesem zu entfliehen. Eben wie die Pausen zwischen dem Unterricht. Und wenn du jetzt denkst "Ja, aber diese Pausen bringen ja so gut wie nichts." dann darf ich dich hier gerne enttäuschen. Sie bringen sehr viel, wir müssen nur wissen, wie wir sie nutzen und gestalten.
Wie Pausen aussehen können
Wie genau diese Pausen aussehen, ist wahrscheinlich so individuell wie jeder einzelne von uns. Doch wie sie nicht aussehen sollten, ist auch recht offensichtlich: Nicht passiv vor Bildschirmen. Natürlich kann es einfach mal gut tun, eine Folge der Lieblingsserie zu schauen, oder sich für paar Minuten durch einen Feed zu scrollen. Aber dass diese kurzzeitige Dopaminausschüttung nur ein Trugschluss ist und uns nur tiefer ins Gefühl des "Nicht gut genug seins" zieht, liegt auf der Hand. Vor allem ist es für unser Gehirn und dessen Aktivität alles andere als eine Pause. Das fährt dabei nämlich auf Hochtouren.
Wirkliche Pausen im Alltag, können ganz banale Dinge sein. Denn je achtsamer wir etwas tun, desto mehr fährt unser Gehirn runter und desto besser können wir daraus Energie schöpfen. Und vielleicht wird so der Kaffee am Morgen, ganz bewusst und achtsam genossen, zum größten Wellnessurlaub, den du zwischendrin haben kannst.
Hast du das Gefühl mehr Pausen zu brauchen? Wie sehen deine Pausen im Alltag aus?
Comments